Oase Kamele Thodra Couscous
Das Bemerkenswerte an Tinerhir sind die schönen Oasengärten, die man in ausgedehnten Spaziergängen genießen kann, vor allem wenn man Glück hat so wie ich und einen so freundlichen Oasenbegleiter hat wie Driss.
Anders als in Zagora gibt es in Tinerhir keine Mauern zwischen den einzelnen Parzellen und so ist der Eindruck der wohltuenden Weite eines kultivierten Landstriches gegeben. Kleine Wege führen an den einzelnen Beeten vorbei - Erbsen, Gurken, Kartoffeln, Zwiebeln, Koriander wachsen unter dem Schutz von Dattelpalmen, dazwischen Orangenbäume, Zitronenbäume, Rosensträucher.
Die nachmittägliche Stille verbreitet eine friedvolle Atmosphäre, beinahe paradiesisch, wäre da nicht die Arbeit, die den Garten zum Gemüselieferanten macht. Mit kleinen Handsicheln werden die Früchte geerntet, wird das Gras geschnitten. Zwei Hände und eine Harke bearbeiten den Boden mühevoll, geduldig und schonend. Der fruchtbare Teil des Bodens entlang des Wasserlaufs muss optimal genutzt, kein Meter davon darf verschenkt werden an die wild wuchernde Natur.
Ich erinnere mich an einen Bericht über die überdurchschnittlich hohe Zahl von gerichtsanhängigen Grenzstreitigkeiten in den von Landwirtschaft dominierten Regionen Österreichs – ein Bauer zieht gegen einen anderen ins Feld wegen eines Fußbreit Landes oder weil einer den Feldweg des anderen befährt.
Es soll sogar schon vorgekommen sein, dass am Ende eines solchen Streits ein Widersacher den anderen Widersacher ins Jenseits befördert hat. Vielleicht sollten solche Streithähne ein Praktikum im Oasenfeldbau absolvieren, denn ohne Miteinander geht hier gar nichts.
Landkarte  Zagora
Zur Eingangsseite Driss Oasenfelder Oase Tinerhir Oase Tinerhir
www.renatevolst.com
•◊• Zum Vergrößern •◊• klicken Sie •◊• auf das Bild •◊•